Standesamtlich heiraten – aber richtig
Wenn ihr euch entschieden habt, euer Leben miteinander zu teilen, dann beginnt irgendwann ganz konkret die Planung. Und mit ihr kommt auch die erste wichtige Entscheidung auf euch zu: Wie und wo möchten wir heiraten?
Viele Paare gehen davon aus, dass die standesamtliche Trauung einfach ein Pflichttermin ist – nüchtern, kurz, ohne große Emotionen. Doch ich kann euch aus Erfahrung sagen: Gerade dieser Moment kann unglaublich tief gehen. Es ist der erste offizielle Schritt eures gemeinsamen Lebens. Und wenn ihr es zulasst, kann er euch sehr nahe gehen.
Ich erinnere mich noch genau an meine eigene Hochzeit. Standesamtlich und kirchlich – beides an einem Tag. Und trotzdem war es das Standesamt, das mich ganz besonders berührt hat. Vielleicht, weil es so ehrlich war, so nah, so ohne all die großen Erwartungen und Abläufe. Nur wir, ganz im Moment. Ich war total bei mir, bei uns – und genau das hat mich tief ergriffen. Die kirchliche Trauung war auch wunderschön – aber da war ich so mit allem Drumherum beschäftigt, dass ich viele Gefühle gar nicht richtig zulassen konnte.
Darum möchte ich euch mitgeben: Wenn ihr „nur standesamtlich“ heiratet, dann ist das nicht weniger wert. Es muss nicht weniger schön oder bedeutungsvoll sein. Es ist euer Moment – und wie ihr ihn gestaltet, macht ihn einzigartig. In diesem Beitrag zeige ich euch, worauf ihr achten solltet, was es zu wissen gibt – und wie ihr eure standesamtliche Trauung zu einem echten Herzensmoment macht. Ganz offiziell, ganz persönlich – und genau so, wie es zu euch passt.
Anmeldung zur Eheschließung – der erste offizielle Schritt
Bevor ihr heiraten könnt, müsst ihr die sogenannte „beabsichtigte Eheschließung“ beim Standesamt anmelden. Dafür ist in der Regel das Standesamt eures Wohnsitzes zuständig. Lebt ihr getrennt, könnt ihr euch gemeinsam für eines eurer Wohnorte entscheiden – oder für ein Wunsch-Standesamt. Viele Städte, auch hier im Schwarzwald, arbeiten miteinander, wenn es um besondere Trauorte oder individuelle Wünsche geht. Wenn einer von euch verhindert ist, reicht eine schriftliche Vollmacht – diese muss aber amtlich beglaubigt und von beiden unterschrieben sein. Wichtig ist, dass ihr frühzeitig klärt, welche Unterlagen ihr benötigt – denn das kann je nach persönlicher Situation sehr unterschiedlich sein.
Welche Unterlagen braucht ihr für die standesamtliche Trauung?
Die Anforderungen variieren je nach Lebenssituation, Herkunft und Familienstand. Wenn ihr beide deutsche Staatsbürger seid und zum ersten Mal heiratet, ist es recht unkompliziert. Hier die wichtigsten Unterlagen im Überblick:
– Gültige Personalausweise oder Reisepässe
– Geburtsurkunden oder beglaubigte Abschriften des Geburtsregisters
– Meldebescheinigungen, falls ihr nicht am Wohnort heiratet
– Bei früheren Ehen: Scheidungsurteile oder Sterbeurkunden
– Bei gemeinsamen Kindern: Geburtsurkunden
– Bei ausländischer Staatsangehörigkeit: Ehefähigkeitszeugnis, ggf. mit Übersetzung
– Nachweise zur Staatsangehörigkeit
Bitte beachtet: Die meisten Dokumente dürfen nicht älter als sechs Monate sein – das ist ein häufiger Stolperstein. Nach der Anmeldung habt ihr dann sechs Monate Zeit, um zu heiraten.
Besondere Situationen – wenn’s nicht ganz standardmäßig läuft
Je nach Herkunft oder Lebenssituation kann die Anmeldung etwas mehr Aufmerksamkeit erfordern. Besonders dann, wenn:
– einer von euch im Ausland geboren wurde
– ihr nicht dieselbe Staatsangehörigkeit habt
– eine frühere Ehe im Ausland geschieden wurde
– ihr bereits Kinder habt
– eine*r von euch mehrfach verheiratet war
Mein Tipp: Sucht frühzeitig den Kontakt zum Standesamt – gerade bei internationalen oder komplexeren Konstellationen ist eine persönliche Beratung Gold wert. Die Standesbeamten sind meist sehr hilfsbereit und erklären euch, was genau gebraucht wird.
Ablauf der standesamtlichen Trauung – schlicht oder ganz besonders?
Die standesamtliche Trauung ist nicht nur ein kurzer Verwaltungsakt. Sie kann – wenn ihr mögt – sehr persönlich und feierlich gestaltet werden. In der Regel dauert sie zwischen 15 und 30 Minuten. Ihr gebt euch dabei vor der Standesbeamtin oder dem Standesbeamten ganz offiziell das Ja-Wort. Beide Partner müssen anwesend sein, eine Stellvertretung ist nicht möglich.
Was viele nicht wissen: Ihr dürft Musik mitbringen, eigene Worte oder Texte einbauen, einen Ringwechsel vereinbaren oder auch persönliche Beiträge eurer Familie oder Freunde einbinden – allerdings müsst ihr das vorab mit dem jeweiligen Standesamt besprechen. Und wenn ihr euch eine ganz besondere Location wünscht, ist auch das vielerorts möglich – dazu gleich mehr.
Was kostet eine standesamtliche Hochzeit?
Die Gebühren für die Eheschließung hängen von eurer konkreten Situation ab.
Hier ein Überblick (Richtwerte, Stand 2025):
– Anmeldung der Eheschließung: ca. 40 € (bei ausländischer Staatsangehörigkeit ca. 80 €)
– Trauung an einem anderen als dem Wohnsitz-Standesamt: ca. 30 €
– Trauung außerhalb der regulären Dienstzeiten oder in einer besonderen Location: 60–150 €
– Urkunden & beglaubigte Abschriften: je nach Anzahl 10–20 €
Viele Standesämter bieten auf ihren Websites PDF-Listen zu den Gebühren an – oder ihr ruft einfach kurz an.
Namensänderung bei der standesamtlichen Trauung
Mit der Eheschließung müsst ihr euch auch für einen zukünftigen Familiennamen entscheiden. Bisher war es so, dass nur einer von euch einen Doppelnamen führen konnte – das hat sich geändert. Seit Mai 2025 gilt in Deutschland ein neues Namensrecht, das euch als Paar deutlich mehr Freiheit lässt.
Ihr habt nun folgende Möglichkeiten:
– beide behalten ihren bisherigen Nachnamen
– einer nimmt den Namen des anderen an
– ein gemeinsamer Ehename wird gewählt
– beide führen denselben Doppelnamen, mit oder ohne Bindestrich (z. B. Müller-Schulz oder Müller Schulz)
Wichtig ist: Die Reihenfolge der Namen ist frei wählbar – aber sie muss bei beiden gleich sein, wenn ihr euch für einen gemeinsamen Doppelnamen entscheidet. Diese Entscheidung könnt ihr bereits bei der Anmeldung zur Eheschließung treffen – oder, wenn ihr noch etwas Bedenkzeit braucht, auch erst später. Sobald ihr euch festgelegt habt, gilt die Namensführung verbindlich und wirkt sich auf viele Bereiche aus: Personalausweis, Reisepass, Bankverbindungen, Versicherungen und mehr.
Auch bei Kindern gibt es Neuerungen: Künftig ist es möglich, einem Kind einen Doppelnamen aus den Nachnamen beider Elternteile zu geben – selbst dann, wenn ihr keinen gemeinsamen Doppelnamen führt oder nicht verheiratet seid.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, welche Option am besten zu euch passt oder welche Auswirkungen das hat, sprecht am besten direkt mit dem Standesamt. Die meisten nehmen sich gern Zeit für eine persönliche Beratung – und helfen euch, die für euch stimmige Entscheidung zu treffen.
Standesamtlich heiraten im Schwarzwald – besondere Trauorte mit Charakter
Wer denkt, eine standesamtliche Trauung müsse im nüchternen Büro stattfinden, kennt die vielen besonderen Möglichkeiten bei uns im Schwarzwald noch nicht. Denn auch der offizielle Teil eurer Hochzeit darf stilvoll, persönlich und außergewöhnlich sein. Ob historisches Ambiente, romantischer Ausblick oder ein Ort mit emotionalem Bezug – in unserer Region gibt es zahlreiche Standesämter, die genau das möglich machen.
Viele Gemeinden bieten heute Trauorte außerhalb des klassischen Standesamts an: in Schlössern, auf Aussichtstürmen, in liebevoll restaurierten Gutshöfen, in Museen, auf Weingütern oder sogar unter freiem Himmel. Auch Eheschließungen zu besonderen Uhrzeiten oder an Wochenenden sind in vielen Städten und Gemeinden realisierbar – wenn man es rechtzeitig anspricht.
Wenn ihr auf der Suche nach einem besonderen Ort für eure standesamtliche Trauung seid, schaut gern auf meinem Hochzeits- und Eventportal vorbei:
Auf www.liebevoll-vernetzt.de findet ihr eine Vielzahl an Standesämtern und Trauorten aus der Region Schwarzwald – übersichtlich gelistet und mit allen wichtigen Infos. Vielleicht ist genau dort euer ganz persönlicher Lieblingsplatz dabei.
Mein Fazit: Standesamtlich heiraten mit Herz und Persönlichkeit
Die standesamtliche Trauung ist viel mehr als ein bürokratischer Akt. Sie ist der Moment, in dem alles beginnt. In dem euer „Wir“ ganz offiziell wird. Und genau deshalb darf sie nicht untergehen zwischen Papieren, Terminen und Formularen.
Bereitet euch gut vor, nehmt euch Zeit – und überlegt euch auch: Wie wollt ihr diesen Moment erleben? Mit Musik? Mit den engsten Menschen? Ganz schlicht oder feierlich?
Was zählt, ist, dass ihr euch wiedererkennt. Dass ihr sagen könnt: Ja, das war unser Start – und genau so sollte er sein.
Wenn ihr mögt, unterstütze ich euch gern bei der Vorbereitung oder helfe mit Ideen weiter – schreib mir einfach eine WhatsApp unter: 0174-1708918 und „Verlobt im Schwarzwald“ dann können wir uns in meiner WhatsApp-Gruppe austauschen.
Wer Lust hat, kann mich auch auf meiner Hochzeitsmesse im Oktober im Bürgerhaus Bühl treffen. Es rwartet euch ein einzigartiges Messeerlebnis mit vielen Inspirationen und tollen, regionalen Hochzeitsdienstleistern. Ich freu mich auf euch!
Alles Liebe,
Silvija
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