Bräutigam, das ist dein Moment – und du darfst ihn richtig genießen
Wenn man über Hochzeiten spricht, fällt der erste Gedanke fast immer auf die Braut. An das Kleid, an den Einzug, an Tränen in den Augen der Gäste. Aber weißt du was? Ich habe in all den Jahren als Hochzeitsplanerin hier im Schwarzwald so viele Bräutigame erlebt, deren Herz mindestens genauso schnell schlug. Männer, die oft still und unauffällig im Hintergrund blieben – obwohl sie mittendrin waren. Genau deshalb schreibe ich diesen Beitrag. Für dich. Weil auch du dazugehört. Und weil dein Moment genauso zählt.
Ich will dir heute nichts vorschreiben. Kein „So musst du das machen“. Kein „So wirkt es besser“. Ich will dir einfach ein paar Gedanken mitgeben. Aus Erfahrung. Aus vielen echten Gesprächen. Und weil ich weiß, dass du nicht nur neben ihr stehst – sondern mit ihr gehst, genau das macht den Unterschied.
Die Vorbereitung – du bist Teil davon, nicht nur Begleiter
Vielleicht warst du bisher eher Zuschauer bei der Planung. Und das ist völlig okay. Nicht jeder steht auf Deko, Farbschemata und Menüabstimmungen. Aber irgendwann wirst du gebraucht. Vielleicht bei der Musik. Vielleicht beim Outfit. Oder einfach nur, um da zu sein und mitzuentscheiden. Eure Hochzeit ist euer erstes großes Projekt als Paar. Und so wie ihr später gemeinsam durch Höhen und Tiefen gehen werdet, so darfst auch du jetzt zeigen: Ich bin dabei. Nicht weil ich muss. Sondern weil ich will. Weil sie mir wichtig ist und weil dieser Tag auch mein Tag ist.
Der Hochzeitsanzug – es geht nicht um Mode. Es geht um dich.
Ich hab’s so oft erlebt: Männer, die beim Anzugkauf dachten, das geht in 30 Minuten. Und dann überrascht waren, wie viel Gefühl in so einem Moment steckt. Wie es sich plötzlich ganz anders anfühlt, wenn man den einen Anzug trägt, in dem alles passt. Außen – und innen. Mach diesen Termin zu etwas Besonderem. Nimm deinen Trauzeugen oder deinen Bruder mit. Macht euch einen guten Tag draus. Vielleicht mit einem Espresso, vielleicht mit einem Whisky. Und such dir jemanden, der dich ehrlich berät – hier in der Region gibt’s wunderbare Herrenausstatter, die sich wirklich Zeit nehmen. Ob du dich für einen maßgeschneiderten Anzug entscheidest oder einen von der Stange findest, ist zweitrangig. Hauptsache, du schaust in den Spiegel und denkst: Genau so will ich heiraten.
Styling ist keine Frage von Eitelkeit – sondern von Achtsamkeit
Du brauchst kein Make-up. Kein High-End-Paket. Aber ein sauberer Haarschnitt, ein gepflegter Bart, vielleicht ein Besuch beim Barbier – das hat nichts mit Show zu tun. Sondern mit Wertschätzung. Für dich. Für diesen Tag. Für den Moment, in dem du vorne stehst und weißt: Jetzt geht’s los. Und falls deine Braut ein Styling-Team hat – warum nicht auch du? Die Zeiten, in denen das ungewöhnlich war, sind vorbei. Gönn dir was. Du hast es verdient.
Junggesellenabschied – mit Haltung
Ja, du sollst feiern. Du sollst lachen, tanzen, trinken. Erinnerungen schaffen. Aber bitte nicht in der Woche vor der Hochzeit. Zwei, drei Wochen vorher ist ideal. Und falls du weißt, dass da etwas kommt: Sag klar, was für dich passt. Du musst nicht durch Reifen springen, nur weil es von dir erwartet wird. Es ist dein Abschied – und der darf zu dir passen.
Vor der Trauung – bitte nicht einfach „hingestellt“ werden
Ich hab’s zu oft gesehen: Bräutigam steht vorn. Allein. Alle Blicke auf ihn. Und keiner sagt, was jetzt eigentlich passiert. Kein Wunder, wenn da Nervosität aufkommt. Und genau deshalb mein Tipp: Sei vorher aktiv. Begrüße eure Gäste. Koordiniere mit deinem Trauzeugen letzte Kleinigkeiten. Und wenn’s soweit ist: Geh gemeinsam mit ihm los. Nicht wie bei einer Parade – sondern wie Männer, die wissen, was kommt. Locker. Aufrecht. Mit einem Lächeln im Herzen.
Und wenn ihr vorne angekommen seid: Lass ihn bei dir. Diese Minuten, bis sie kommt – die fühlen sich lang an. Und es hilft, wenn da jemand ist, der einfach nur steht. Mit dir. Neben dir.
Wenn sie kommt – und alles stehen bleibt
Und dann geht die Tür auf. Die Musik wechselt. Und da ist sie. Deine Braut. In diesem Moment gibt es keine Worte, keine Tipps, kein richtig oder falsch. Es gibt nur dich, sie – und diesen Augenblick. Aber es hilft, wenn ihr vorher einmal überlegt habt: Was passiert, wenn sie bei dir ankommt? Reicht ihr Papa dir die Hand? Nimmst du ihre? Geht ihr direkt weiter, bleibt ihr einen Moment stehen? All das kann in der Generalprobe geklärt werden. Und glaub mir: Diese eine halbe Stunde vorher macht so viel aus. Nicht weil du dann perfekt funktionierst – sondern weil du dich sicher fühlst.
Die Generalprobe – auch für dich
Bitte glaub nicht, dass die Generalprobe nur für die Braut ist. Sie ist auch für dich. Für deinen Auftritt. Deinen Platz. Deine Sicherheit. Sie gibt dir Orientierung, wenn plötzlich alles losgeht und sie sorgt dafür, dass du an diesem Tag nicht „funktionierst“, sondern spürst. Ich habe dazu einen eigenen Artikel geschrieben – ließ ihn gern. Da steckt so viel drin, was dir gut tun wird.
Es geht nicht um Perfektion – sondern um Präsenz
Am Hochzeitstag wirst du keine To-dos mehr haben. Du wirst da sein. Und das reicht. Wenn du vorher weißt, was du tust, kannst du im Moment bleiben. Und ihn genießen. Mit allem, was dazugehört. Mit feuchten Händen. Mit klopfendem Herzen. Mit echtem Lächeln.
Vielleicht wirst du am Ende sagen: Das war der schönste Tag meines Lebens. Und vielleicht ist es das auch. Aber ich wünsche dir noch mehr. Ich wünsche dir, dass dieser Tag der Anfang war und dass du irgendwann zurückblickst und sagst: Da hat alles begonnen.
Zum Schluss – du darfst das alles fühlen
Bleib du. Versuch nicht, irgendwem zu gefallen.
Nimm deinen Platz ein. Sei da. Nicht perfekt – aber echt.
Freu dich auf das, was kommt. Es wird besonders und es wird auch deins.
Alles Liebe
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